Maissemy (54)

 

02490 Maissemy

 

Aus dem Reisebericht 2008 von Hubert M. :

„Nach einem Regenschauer können wir den deutschen Soldatenfriedhof des Ersten Weltkriegs Maissemy/Aisne Nr.54 besuchen. Der Friedhof liegt nördlich des Ortes an der D 33 zwischen Vermand und Bellenglise. 1924 legten französische Behörden Gefallene aus 124 Gemeinden im Umkreis von 30 km zusammen. Auf diesem Soldatenfriedhof sind 15478 Gefallene in Einzelgräber bestattet, 15000 sind in einem gemeinsamen Grabe beigesetzt. Die Mehrzahl der Opfer starb in drei Schlachten an der Somme. 1929 pflanzte der Volksbund einige hundert Bäume und Sträucher und mehr als 70000 Lavendelstauden. Die Gemeinschaftsgräber erhielten Steineinfassungen und wurden mit 8000 Wildrosen bepflanzt. Es entstand ein neuer Eingang mit Umfassungsmauer an der Straßenfront. Der Mittelweg wurde links und rechts von Steintafeln flankiert, mit Namen und Wappen von Städten aus dem Ruhrgebiet, die eine Patenschaft für den Friedhof übernommen hatten. 1934 bis 1935 errichtete der Volksbund in der Mitte des Friedhofs zwischen den Kameradengräbern eine Gedenkhalle aus Daurchinger Tuff, einem aus Bayern gebrochenem Stein. Die Durchlässe sind mit schweren kunstvoll geschmiedeten Bronzegittern verschlossen. Im inneren befindet sich ein Bronzesarkophag mit einem Fries aus Engeln. Darüber wölbt sich eine Mosaikdecke, für die über 340000 Steine benötigt wurden. Das Gebäude wurde am 12.Juli 1935 eingeweiht. Ab 1972 wurden die Holzkreuze gegen welche aus belgischen Granit ausgetauscht, die Mauern an den Gemeinschaftsgräbern mit 15000 Toten erneuert. Auf ihrem Rand sind die Namen von 956 bekannten Gefallenen auf Metalltafeln festgehalten. Die Friedhofsfläche wurde überarbeitet, Bäume und Büsche erneuert.

Sprachlos steht man vor solch einem großen Kameradengrab.“