Slowakei

Hauptstadt:       Bratislava

 

Die Anzahl der Toten erheben nicht den Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Durch zwischenzeitliche Bergungen können sich die Zahlen ständig ändern.

Bratislava                                               2.WK:   971
Bratislava-Ruzinov
Humenné  (Homenau)  (17.09.1994)                              2.WK:   197
Hunkovce  (08.10.1995)                                              2.WK: 3.012
Važec
Presov  (Preschau) (18.09.1994)                                           1.369
Trnava  (deutsch: Tyrna)
Vazec (11.10.1998)                        2.WK: 7.839
Vysny Mirosoy      –  1.Weltkrieg       220 Tote
Zborov  (19.09.1992)                                                  2.WK: 1.194

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Hier ein kurzer geschichtlicher Abriss  (Quelle: Volksbund)

Deutsche Kriegsgräber in der ehemaligen Tschechoslowakei
Der Volksbund ist im Auftrag der Bundesregierung für die
deutschen Kriegstoten der beiden Weltkriege im Ausland und
somit auch für die ehemalige Slowakei zuständig. Das Gebiet
der ehemaligen Slowakei erlebte zwischen 1914 bis heute eine
wechselhafte Geschichte mit mehrfachen territorialen Veränderungen.
Bis 1918 war das Land Teil der Österreichisch-Ungarischen
Doppelmonarchie, anschließend aufgrund des Versailler
Friedensvertrages ein unabhängiger Staat. Seit 1939 standen
Böhmen und Mähren als „Protektorat“ unter deutscher Oberhoheit,
der slowakische Landesteil wurde nach seiner Abspaltung
eine selbstständige Republik. Hinzu kam bereits 1938 die
durch das Münchener Abkommen er zwungene Abtretung des
deutsch besiedelten Sudetenlandes an das Deutsche Reich.
Während hunderttausende sudetendeutsche Männer in die
deutsche Armee eingezogen waren und die Slowakei bis 1944
auf deutscher Seite kämpfte, betrachteten sich die Tschechen
als vom Feind besetzt. In allen drei Volksgruppen gab es nur
vereinzelten Widerstand gegen das Dritte Reich. Die Slowaken
unterstützten mehrheitlich einen nationalen Kurs, der ihre Führung
bis 1944 an der Seite des Deutschen Reiches hielt. Erst
durch die sich abzeichnende Niederlage und das Herannahen
der Front gab es einen breiten Stimmungs umschwung, der
Ende 1944 in einen Aufstand mündete. Die Tschechen begannen
ihren Widerstand kurz vor der sich abzeichnenden deutschen
Kapitulation zu organisieren.
Vor diesem Hintergrund sind die deutschen Kriegstoten zur
besseren Verdeutlichung ihres Schicksales wie folgt charakteri –
siert: Die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges, die militärischen
und die zivilen Toten des Zweiten Weltkrieges jeweils auf dem
tschechischen und auf dem slowakischen Gebiet sowie die
gegen und nach Kriegsende getöteten Deutschen.
Im Ersten Weltkrieg gab es nur im Nordosten dieses Teiles
der Habsburger Monarchie Kampfhandlungen. Ein Teil der Gräber
aus dieser Zeit sind von in Lazaretten verstorbenen Soldaten
oder von in die Heimat überführten Gefallenen. Mit fortschreitender
Zeit, vor allem gegen Ende des Zweiten Weltkrieges,
fielen mehrere tausend Menschen den zunehmenden
Bomben- und Tief fliegerangriffen zum Opfer. Vor allem größere
Rüstungs – und Chemiefabriken, wie die Skoda-Werke, gerieten
in die Reichweite alliierter Bomber. Die Luftkriegstoten waren
nahezu aus schließlich Zivilisten verschiedener Nationalität.
Flächen bom bardements, wie im Reichsgebiet, gab es nicht.
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Ende 1944 spitzte sich die Situation in der Slowakei zu. Es
kam zu einem Aufstand, in dessen Verlauf tausende Slowaken
und hunderte Deutsche ihr Leben verloren. Die Rote Armee
unterstützte den national motivierten Aufstand nicht und unternahm
keine besonderen Anstrengungen, um den Aufständischen
vorzeitig zu Hilfe zu kommen. Nach dessen Niederschlagung
durch die Wehrmacht, setzte im Herbst 1944 die Evakuierung
von weit mehr als 100 000 Deutschen, die in der Slowakei
beheimatet waren, ein. Ungefähr 20 000 blieben zurück.
Im Herbst 1944 überschritt die Rote Armee die Grenze zur
Slowakei bei Kalinov. Der Angriff erfolgte von drei Richtungen:
von Süden (Malinovski), Norden (Konev) und Osten (Petrow).
Im Westen zeichnete sich das Eindringen der Amerikaner in
das westliche Sudetenland ab. Ende März 1945 erreichte die
Rote Armee die alte Reichs grenze von 1937 zum heutigen
Tschechien. Zwischen den Alliierten wurde die Linie Karlsbad-
Pilsen-Budweis als Demarkationslinie vereinbart. Ende April
hatten die Amerikaner unter General Patton die Demarkations –
linie erreicht und warteten verein barungsgemäß auf das Eintreffen
der Roten Armee.

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Als Folge der politischen Situation in Osteuropa ist der Volks –
bund seit 1990 in der heutigen Slowakischen Republik offiziell
tätig. In 1 283 Gemeinden gab es nach den Unterlagen der
Deutschen Dienststelle 23 997 Gräber deutscher Gefallener
des Zweiten Weltkrieges. Seit nun mehr als 15 Jahren ist der
Volks bund damit befasst, diese Gräber zu finden und die Gefallenen
zu bergen. Die frühere tschechoslowakische Regierung
hatte zwar die Bestimmungen des humanitären Völkerrechts,
die vier Genfer Rot-Kreuz-Abkommen vom 12.8.1949, durch
Unter zeich nung und Ratifizierung formal akzeptiert, ohne dass
je doch daraus wesentliche Erfolge für die deutsche
Kriegsgräber fürsorge resultierten.
Der Artikel 30 des deutsch-tschechoslowakischen Nachbar –
schaftsvertrages vom 27.2.1992 enthält die Absichtserklärung
beider Regierungen, die Kriegsgräber zu schützen und ihre
Erfassung und Pflege zu ermöglichen. Das am 2.3.1999 unter –
zeichnete Kriegsgräberabkommen zwischen den Regierungen
der Bundes republik Deutschland und der Slowakischen Republik
wurde von beiden Ländern ratifiziert und ist in Kraft getreten.
Nach dem Abkommen ist der Volksbund auch für die Kriegsgräber
aus dem Ersten Weltkrieg zuständig, deren Erfassung
jetzt abgeschlossen ist. Die Instandsetzung und Herrich tung
dieser wenigen deutschen Soldatenfriedhöfe wird im Wesentlichen
von Bundeswehrsoldaten durchgeführt. Seit mehreren
Jahren schon pflegen Jugendliche aus dem Landesverband
Baden-Württemberg die Soldatengräber in der Slowakei, wobei
sie immer von slowakischen Jugendlichen unterstützt wurden.
Das im Jahr 2004 verabschiedete slowakische Kriegsgräbergesetz
regelt den Umgang der inländischen Kriegsgräber.
Die Interessen des Volksbundes werden seit 1995 von der
“Gesellschaft Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Slowakei”
mit Sitz in Prešov wahrgenommen.

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