Neuville St.Vaast (Dt.KGST) 38

 

62580 Neuville-Saint Vaast , Route Nationale (D937)

Reisebericht von Hubert M. :

„Heute am 22.07.2007 in der Frühe besuchen wir den deutschen Soldatenfriedhof Neuville St.Vaast, der größte deutsche Soldatenfriedhof in Frankreich mit  44 833 gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs. Der Soldatenfriedhof Neuville St.Vaast, auch „La Maison Blanche“ nach dem nahegelegenen Bauernhof genannt, wurde von französischen Militärbehörden 1919 bis 1923 für Gefallene aus mehr als 100 Gemeinden nördlich und östlich von Arras angelegt. Die Mehrzahl der unbekannten Toten setzte die französichen Militärbehörden in einem großen Gemeinschaftsgrab auf St.Laurent-Blagny dem zweiten großen Soldatenfriedhof im Gebiet von Arras, bei. Von einem der aufgelösten Friedhöfe in Boiry-St.-Rictrude wurde das im Kriege von deutschen Bildhauern und Steinmetzen geschaffene  Denkmal für die Gefallenen des Hannoverschen Infanterieregiment Nr.164 nach Neuville St.Vaast gebracht. Die auf dem Friedhof ruhenden Angehörigen von mehr als 100 verschiedenen Infanterierdivisionen und Artillerieregimentern, zahlreichen Einheiten wie Pionieren, Fliegern, Minenwerfer usw. starben bei den schweren Kämpfen um das Artois, um die Lorettohöhe, die Vimy-Höhe und durch den Stellungskrieg. Das Gelände auf dem der Friedhof angelegt wurde, lag während des Krieges zwischen oder unmittelbar hinter den Stellungen. Durch die Kriegseinwirkungen und die vielen Einbettungen bestand der Friedhof nur noch aus Kreide. 1928 pflanzte der Volksbund Bäume, begrünte die breiten Wege und bepflanzte die Gräberfläche mit Lavendel. Ab 1935 übernahm die Wehrmacht die Patenschaft und Soldaten spendeten mehrere Milionen Reichsmark. Der Zustand des Friedhofs konnte aber kaum geändert werden, da Devisenmangel und der 1939 ausbrechende Zweite Weltkrieg weitere Arbeiten verhinderte. Ab 1959 halfen internationale Jugendlager und verbesserten das Aussehen des Friedhofs. Die Gemeinde Neuville St.Vaast stiftete zum Abschluss der Jugendlager ein Holzkreuz mit der Aufschrift „Paix aux Hommes de Bonne Volonte“-Friede den Menschen die ,die guten Willens sind.

Es wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung auf dem Mittelweg,wo sich heute das stählerne Hochkreuz befindet, aufgestellt. Eine Nachbildung ist heute an der Aussenmauer des neuen Eingangsgebäude angebracht. Ab 1974 versetzten Soldaten der Bundeswehr und Teilnehmern der Jugendlagern in vierjährigem Einsatz 10 000 Betonsockel für die neuen Metallkreuze. Das 140 m lange Gemeinschaftsgrab  mit den 8040 Gefallenen, von denen nur 842 bekannt sind wird von einer Einfassung aus Stein umschlossen. Die Namen der bekannten stehen auf Metalltafeln. Der neue Eingangsbereich mit der  zum Friedhof  hin offenen Halle gewährt dem Besucher Schutz. Bei unserem Besuch fehlte das geschmiedete Tor bei der Eingangshalle (siehe Bild). Ein Steinblock zeigt den Frontverlauf von 1914-1918 und 17 andere Friedhöfe anderer Nationen in der Umgebung mit mehr als 200.000 Toten: davon Engländer, Franzosen, Kanadier,Tschechen, Polen.

Lange nach dem ich den Friedhof besucht hatte, sind mir die vielen Kreuze, die Stille, während des Besuches nicht aus meinen Gedanken gegangen……………….“