Frohnau-Ehrenhalle

 

Berlin-Frohnau Ehrenhalle in der Dorfkirche, Zeltinger Platz 18

Bericht und Bilder von Thomas Gefallenendenkmäler Berlin/Brandenburg

Gedenkhalle in der Kirche 1914-1918, Zeltinger Platz 18

Für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, wurde in der Kirche ein Denkmal errichtet. Ein Eingangstor, welches mit einem Eisernen Kreuz und den Kriegsjahre 1914-1918 versehen ist. In der Hallen wurde ein Krieger, welcher symbolisch Abschied von seinen Kameraden nimmt, aus Mosaik an der Wand angebracht. Die Gedenkhalle ist seit dem Umbau 1981, zu einem Fahrstuhlschacht geworden. Das Mosaik befindet sich noch an der Wand, das Eingangstor befindet sich im Batterieraum. Vor dieser Halle erinnert jetzt, ein Mahnmal an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, seitlich sind erklärungen zum neuen Mahnmal.

Einzelheiten dazu, aus dem Sonderheft der Kirchengemeinde vom Novmber 2011

Die Johanneskirche erhält einen Aufzug und ein neues Mahnmal

Über viele Jahre hinweg war der Kirchraum nur über zwei hohe Treppen zu erreichen. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität war das ein oft unüberwindliches Hindernis; Rollstuhlfahrer brauchten zwei kräftige Helfer und einigen Mut, um zum Gottesdienst zu gelangen. Ende 1979 beschloss der Gemeindekirchenrat den Einbau eines Fahrstuhls im linken Teil des Kirchturms, der von seinem ebenerdigen Eingang eine Verbindung nach unten zum Gemeindesaal und nach oben zum linken Vorraum der Kirche schaffte. Zahlreiche rechtliche Klärungen und Genehmigungen waren erforderlich. Die Kosten betrugen rund 250.000 DM – eine erhebliche Summe, die etwa zur Hälfte durch die Fürst-Donnersmarck-Stiftung und die Landeskirche aufgebracht wurde. Pfarrerin Dr. Margarete Stirm, die den Aufzug zu ihrem besonderen Anliegen gemacht hatte, rief die Gemeinde auf, das Projekt durch weitere Spenden verwirklichen zu helfen. Fast 40.000 DM kamen so zusammen, auch Firmen beteiligten sich, und bereits im Herbst 1980 war die Finanzierung so weit gesichert, dass der Bauauftrag erteilt werden konnte. Im Juni 1981 wurde der Aufzug in einem Festgottesdienst seiner Bestimmung übergeben. Der Berliner Bischof Dr. Martin Kruse durchschnitt das Band vor dem Aufzug und ließ sich zusammen mit einem Rollstuhlfahrer in die Kirche befördern. Aber nicht aus finanziellen Gründen war das Projekt in der Gemeinde umstritten. Um den Fahrstuhlschacht bauen zu können, brauchte man den Raum, in dem sich das Kriegerdenkmal befand und noch befindet
– heute, nach erfolgtem Einbau des Aufzuges, allerdings unsichtbar. Ein Großteil der Gemeinde sah es wohl nicht ungern, dass durch den Bau des Fahrstuhlschachts die „Gedenkhalle“ mit dem sogenannten Kriegerdenkmal verschwand. Der riesige kalt blickende Krieger mit dem Hakenkreuz am Koppelschloss erinnerte doch zu sehr an das NS-Reich und die hitlertreuen Deutschen Christen. Das s c h m i e d e – eiserne Eingangstor zur „Gedenkhalle“ mit dem Eisernen Kreuz hält übrigens bis heute seinen Dornröschenschlaf in einer Nische hinter dem Batterieraum. Es gab aber auch andere Stimmen. Den Autor der Serie „Vom Betsaal zur Johanneskirche“, Dr. Günter Krüger, veranlasste der Plan, in einem Leserbrief an das Gemeindeblatt grundsätzliche Gedanken zum Thema „Gedenkstätten in Kirchen“ zu äußern (Januar 1980). Er verweist auf die Angehörigen der Gefallenen, die „in der Kirche den Ort stillen Gedenkens suchen“. Und so meint Krüger: „Die Gedächtnismale in der Kirche sind im Hinblick auf die Angehörigen von seelsorgerischer Bedeutung…“ Und er fordert, dass in der heutigen Welt, die die Opfer schnell zu vergessen scheine, die Kirche hier Treue üben müsse. Erwogen wurde damals auch, das Mosaik abzunehmen und an anderer Stelle wieder anzubringen. Dieser Gedanke wurde verworfen. Zwar wäre das Verlegen des Denkmals technisch möglich, aber doch zu kostspielig gewesen. Der Gemeindekirchenrat wollte einen anderen Weg: Mit der Entscheidung für den Bau des Aufzugs beschloss er auch, dass es in unserer Kirche ein neues Mahnmal geben sollte, das nicht nur an die Gefallenen der beiden Weltkriege erinnert, sondern an alle Opfer von Gewalt. Die Umsetzung dieses Plans brauchte 15 Jahre. Dann wurde der Künstler und Kunstpädagoge Brunolf Metzler aus Birkenwerder für das Projekt gewonnen. Er schuf ein Triptychon, das an der Wand links vom Eingang in die Kirche steht. Diese Wand verbirgt die ehemalige „Ehrenhalle“ und den Fahrstuhlschacht vor den Augen der Kirchgänger. Fahrstuhleinweihung mit