Potsdam – Innenstadt Platz der Einheit OdF
Bericht und Bilder von Thomas 2014/15
Denkmal Opfer des Faschismus
In Potsdam wurde 1975 das zentrale Mahnmal für die antifaschistischen Widerstandskämpfer errichtet. Als Standort wurde der Platz der Einheit ausgewählt. Der Architekt Werner Berg und der Bildhauer Joachim Pfizmann entwarfen eine auf der Spitze stehende Pyramide in Form eines großen Dreiecks, zusammengesetzt aus 15 roten Dreiecken zum Gedenken an die Opfer des Faschismus. Das Denkmal fand nicht den Gefallen der SED-Bezirksleitung und wurde wieder entfernt. Der Auftrag ging nun an den Metallkünstler Christian Röhl. 1979 wurde das Denkmal erneut eingeweiht. Mittelpunkt der Anlage ist nun eine als sich öffnende Blüte gestaltete Flammenschale aus Edelstahl. Auch Roehls Entwurf musste von der Parteileitung abgenommen werden, ihm wurden starke Veränderungen abverlangt. Die Flammenschale steht vor einer über Eck gestalteten Gedenkmauer, die schon 1975 errichtet wurde. Die Inschrift lautet:
,,UNSER OPFER/UNSER KAMPF/GEGEN FASCHISMUS UND KRIEG
DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG UND VERPFLICHTUNG“.
An diesem Platz wie diesem wurden Feierstunden und Kranzniederlegungen abgehalten. Sie dienten nicht dem Gedenken, sondern der Darstellung von Gedenken zum Zwecke der Repräsentation. Die wirklichen Gedenkstätten für Opfer des Nationalsozialismus sind jedoch auch in Potsdam die Friedhöfe der Stadt.
Quelle: Potsdam Wiki
Denkmal Deserteure
Ein weiteres Mahnmal wurde 1990 für die unbekannten Deserteure aufgestellt.
Das Denkmal wurde 1988/89 vom türkischstämmigen Bildhauer Mehmet Aksoy geschaffen. Ursprünglich wurde es in Auftrag gegeben vom Bonner Friedensplenum. Es durfte damals aufgrund des Widerstandes der Stadt Bonn jedoch nicht aufgestellt werden und wurde nur für eine Stunde auf einem Tieflader enthüllt. Auf Betreiben des Freundeskreises der Wehrdiensttotalverweigerer kam dann das Denkmal 1990 in die Bonner Partnerstadt Potsdam. Die Stadtverordnetenversammlung hatte mit 100 zu 8 Stimmen für die Aufstellung votiert. Bei der Einweihung waren ca. 1200 Befürworter der Deserteure anwesend. Heute ist das Denkmal integraler Bestandteil des Platzes der Einheit (ehemals Wilhelmsplatz) und steht vis á vis dem Denkmal für die Opfer von Faschismus und Krieg. Die Kosten für dieses Denkmal wurden im Wesentlichen durch Spenden aufgebracht. Im Laufe der Zeit gab es Verschmutzungen und andere Sachbeschädigungen am Denkmal. Die Stadt Potsdam verpflichtete sich zur Instandhaltung des Denkmals und muss für die Reparaturkosten aufkommen.
Quelle: Denkmale für Deserteure – Georg-Elser-Initiative Bremen e.V..