Hamburg Denkmäler
Bericht und Bilder von Thomas Gefallenendenkmäler Berlin/Brandenburg
Denkmal 1870-71
Regiments-Kriegerdenkmal 1870/71 des Infanterie-Regiments (2. Hanseatisches) No. 76, es befindet sich am Alsterufer. Die Figurengruppe versinnbildlicht eine Gruppe sterbender Krieger. Ihnen hat sich der Todes- oder Friedensengel genaht, der die Qual des letzten Kampfes zu beenden sucht. Leise küßt er dem Ulan im Vordergrund die Stirn, der, tödlich in der Brust getroffen und noch den Säbel zum Angriff in der Faust, vom zusammengebrochenen Pferd sinkt. Den Leib des tödlich verwundeten Infanteristen deckt er mit der Palme; auf das zurückgelehnte Haupt des bei seinem Geschütz gefallenen Landwehrmannes senkt er den Lorbeerkranz hernieder. Die Figurengruppe erhebt sich auf einem rotbraunen Granitsockel, der auf einem ausgedehnten Unterbau ruht und auf Inschrifttafeln die Widmung und Namen der Gefallenen trägt.
Quelle und weitere Daten zum Denkmal
Denkmal 1914-1918
Das Denkmal befindet sich am Jungfernstieg beim Rathaus. Es ist 21 Meter hoch und wurde vom Architekten Klaus Hoffmann und Künstler Ernst Burlach geschaffen. Eingeweiht wurde es am 3. August 1931. Ein Relief einer Trauernden Frau mit Kind ist eingearbeitet und folgende Inschrift: Vierzig Tausend Söhne der Stadt liessen ihr Leben für euch 1914-1918. Das Relief wurde 1938 entfernt und durch einen aufsteigenden Adler ersetzt. Durch beschluß des hamburger Senats wurde 1949 das Relief hergestellt und das Denkmal für die Opfer beider Weltkriege umgewidmet.
Denkmalanlage am Dammtor
Nach dem ersten Weltkrieg entschied der Senat, dass in Hamburg keine `Heldengedenkstätte`, sondern ein zentrales Mahnmal für die Gefallenen des Krieges errichtet werden sollte. Direkt am Rathausmarkt wurde 1931eine hohe Stele mit der Darstellung einer trauernden Mutter mit Kind von Ernst Barlach aufgestellt. Die Inschrift lautet `Vierzigtausend Söhne der Stadt ließen ihr Leben für euch`. Dieses Mahnmal genügte nationalistischen Kreisen jedoch nicht. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde 1934 ein Wettbewerb für ein Denkmal für das Hamburger Infanterieregiment 76 ausgeschrieben. Teilnehmer sollten `reichsdeutsche arische Architekten und Bildhauer` sein. Der NS-Senat genehmigte den Entwurf eines Denkmalblocks von Richard Kuöhl. Die umlaufende Darstellung, Soldaten in Marschuniform sowie die Inschriften `Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen` und `Großtaten der Vergangenheit sind Brückenpfeiler der Zukunft`, zeigen die kriegsvorbereitende NS-Propaganda. Am 15. März 1936 wurde das Denkmal mit einer Militärparade eingeweiht. Fälschlich als Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs gedeutet, erhielt es 1957 eine zusätzliche Tafel zur Erinnerung an Gefallene des Zweiten Weltkriegs. Nach 1945 wurde immer wieder die Zerstörung des Denkmals mit der Begründung gefordert, es verherrliche Militarismus und Heldentod. Der Senat entschied, das Denkmal als Zeugnis der Geschichte am Ort zu belassen, es jedoch zu kommentieren. Auf Empfehlung der Hamburger Kunstkommission wurde der Wiener Bildhauer Alfred Hrdlicka beauftragt, `den Platz so umzugestalten, dass aus einer Kriegsverherrlichung ein Mahnmal gegen den Krieg wird`. Hrdlickas Entwurf kontrastierte den massigen Block des 76er Denkmals mit einem zerbrochenen Hakenkreuz, das den Grundriss für eine offene Anlage aus vier einzelnen Denkmalteilen bilden sollte. Die Teile sollten aufeinander folgend jeweils nach Entstehung aufgestellt werden und den Zweiten Weltkrieg thematisieren: `Hamburger Feuersturm`, `Verfolgung und Widerstand`, `Soldatentod` und `Frauenbild und Faschismus`. Zum vierzigsten Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1985 wurde der `Hamburger Feuersturm`, am 29. September 1986 die Skulptur „Untergang von KZ Häftlingen` errichtet. Nur diese beiden Teile wurden realisiert.“