Lichterfelde – DM Feuerwerker

 

Berlin-Lichterfelde Gardeschützenweg 71-101

Bericht und Bilder von Thomas Gefallenendenkmäler Berlin/Brandenburg

„Feuerwerker-Denkmal in Berlin-Lichterfelde” Vierkantiger Unterbau mit Aufsatz, der die Erdfahne eines einschlagenden, detonierenden Geschosses darstellt. Das Original-Denkmal aus dem Jahre 1925 wurde in der Nachkriegszeit zerstört. Das neue Denkmal wurde von dem Bildhauer August Rhades als Nachbildung des alten Denkmals gestaltet. Die Einweihung fand am 22.09.1957 statt. Es wurde auf dem Gelände der ehem. Heeresfeuerwerkerschule im Gardeschützenweg, Berlin-Lichterfelde, aufgestellt.

Bund Deutscher Feuerwerker e.V.
Unseren in den Weltkriegen 1914-18 und 1939-45 gebliebenen
und in der Nachkriegszeit bei Beseitigung der Kampfmittel
tödlich verunglückten Kameraden und ihren Hilfskräften

Auf dem Gelände der früheren Oberfeuerwerkerschule in der Invalidenstraße hatte der Bund Deutscher Feuerwerker 1925 ein Denkmal errichten lassen, zur Erinnerung an die im Krieg gefallenen und bei der Räumung und Entschärfung von Munition verunglückten Kameraden. Das Denkmal, geschaffen von dem 1880 in Wallroda/Sachsen geborenen Bildhauer Alwin Voelkel, hatte eine durchaus ungewöhnliche Gestaltung: symbolisch stellte es die Detonation einer Granate oder eine Sprengung dar. Die Wahl auf den  Entwurf Voelkels fiel mit der Begründung: “…es dürfte das erste Mal in der Geschichte sein, dass die flüchtige Erscheinung eines einschlagenden Geschosses plastisch zur Darstellung gelangt.” Der Unterbau aus Granit in seiner gradlinigen Gestaltung und schlichten Form steht in einem gestalterischen Spannungsfeld zur Dynamik der Erdfahne, die sich nach der Detonation bildet. Die Feuerwerkerschule wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben schwer getroffen, das Denkmal hingegen blieb unbeschädigt. 1949 wurde es von einem Schrotthändler abgebaut und verkauft. Ein gegen ihn vom Bund Deutscher Feuerwerker angestrengter Prozess wegen Diebstahls endete mit einem Freispruch: Buntmetalle gehörten damals im zerstörten Deutschland zur Kategorie der hochwertigen Sammelgüter, und man nahm, was man fand. “Eines Diebstahls sei er sich nicht bewusst gewesen, befand das Gericht, und ein öffentliches Interesse an dem Denkmal sei auch nicht erkennbar”. Der BDF gab nicht auf: nach vielen Eingaben an den Senat gab es eine Entschädigung von DM 5000 mit der Auflage, diese ausschließlich für ein neues Denkmal zu verwenden. Mit erheblichen Spenden der Vereinsmitglieder gelang es, den fehlenden Betrag aufzubringen. Das neue Feuerwerkerdenkmal, vom Lankwitzer Bildhauer August Rhades als Nachbildung des alten Denkmals gestaltet, erhielt 1957 seinen Platz auf dem Gelände der ehemaligen Heeres-Feuerwerker-Schule im Gardeschützenweg in Lichterfelde

Bericht aus einem Heft des Heimatverein-Steglitz.

Zu den Reliefs:

Vorderes Relief “ Aus der Tätigkeit des Feuerwerks-Personals im Felde“.

Linkes Seitenrelief: „Aus der Tätigkeit des Feuerwerks-Personals in der Marine“.

Rechtes Seitenrelief: „Aus der Tätigkeit des Zeug-Personals bei der Mobilmachung“.