Detmold – Hiddesen

 

32760 Detmold-Hiddesen

Bericht und Bilder von Thomas Gefallenendenkmäler Berlin/Brandenburg

Das Hermannsdenkmal befindet sich in der Nähe von Hiddesen südwestlich von Detmold in Nordrhein-Westfalen im südlichen Teutoburger Wald. Es wurde zwischen 1838 und 1875 nach Entwürfen von Ernst von Bandel erbaut.

Das Denkmal soll an den Cheruskerfürsten Hermann (Arminius) und die Schlacht im Teutoburger Wald erinnern, in der germanische Stämme unter Führung von Hermann den römischen Legionen unter Publius Quinctilius Varus im Jahre 9 eine entscheidende Niederlage beibrachten.

Der Bau ist vor dem Hintergrund der deutsch-politischen Situation des 19. Jahrhunderts zu sehen, in der der Begriff „Deutsch-französische Erbfeindschaft“ durch jahrhundertealte Konflikte geprägt war. Durch die Niederlagen gegen die Franzosen unter Napoléon Bonaparte und die politische Zersplitterung Deutschlands begann man zunehmend die nationale Identität in der germanischen Vergangenheit zu suchen. Mit der zeitgenössischen Wertung Hermann als der  erste Einiger der „deutschen“ (eigentlich „germanischen“) Stämme bot sich diese Figur an.

In den Nischen des Denkmals sind Sprüche, die erst nach der Reichsgründung von 1870/71 eingefügt wurden.

1813-15
Nur weil deutsches Volk verwelscht und durch Uneinigkeit machtlos geworden, konnte Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, mit Hilfe Deutscher Deutschland unterjochen; da endlich 1813 scharten sich um das von Preußen erhobene Schwert alle deutschen Stämme ihrem Vaterland aus Schmach die Freiheit erkämpfend. Leipzig, 18. Oktober 1813 – Paris, 31. März 1814 – Waterloo, 18. Juni 1815 – Paris, 3. Juli 1815.

1870-71
Der lang getrennte Stämme vereint mit starker Hand,
Der welsche Macht und Tücke siegreich überwandt,
Der längst verlorene Söhne heimführt zum Deutschen Reich,
Armin, dem Retter ist er gleich.
Wilhelm, Kaiser, 22. März 1797, König von Preußen, 2. Januar 1861. Erster Kaisertag, Versailles, 18. Januar 1871, Krieg 17. Juli 1870, Frieden 26. Februar 1871.
Am 17. Juli 1870 erklärte Frankreichs Kaiser, Louis Napoleon, Preußen den Krieg, da erstunden alle Volksstämme Deutschlands und züchtigten von August 1870 bis Januar 1871 immer siegreich französischen Übermut unter Führung König Wilhelms von Preußen, den das deutsche Volk am 18. Januar zu seinem Kaiser erkor.

Auf dem Schwert ist noch zu Lesen:
Deutsche Einigkeit, meine Stärke – Meine Stärke, Deutschlands Macht.

Auf dem Schild steht: Treufest

Arminius liberator haud dubie Germaniae et qui non primordia populi romani, sicut alii reges ducesque, sed florentissimum imperium lacessieret: proeliis ambiguus, bello non victus. (Tacitus, Annales: II, 88: Armin, ohne Zweifel Deutschlands (Germaniens) Befreier, der das römische Volk nicht in seinen Anfängen bedrängt hat wie andere Könige und Heerführer, sondern in der höchsten Blüte seiner Herrschaft: In Schlachten mit schwankendem Erfolge, im Kriege nicht besiegt.)

Weitere Informationen zum Denkmal sind unter Hermannsdenkmal.de  zu finden.