691 23 Pohorelice
Pohorelice ist eine Stadt in Südmähren und liegt ca.25 km südlich von Brünn.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1222. Der Name Pohrlitz entstand aus bis dahin verschiedenen Schreibweisen. Die Stadt wurde überwiegend von Deutschen bewohnt. Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Gebiet tschechisch.
1938 fiel das Gebiet wieder an Deutschland. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde auf Grund der Verträge von 1919 bzw. 1939 das Gebiet wieder zu Tschechien übertragen.
Am 1.Oktober 1939 wurde Pohrlitz ein Teil des deutschen Reichsgau Niederdonau. Noch im selben Jahr vertreib man die Juden und zerstörte die Synagode. Im zweiten Weltkrieg verlor die Stadt 100 Einwohner an Gefallenen und Vermissten. Nach dem 8.Mai 1945 nahm die Verfolgung der deutschen Bevölkerung durch militante Tschechen zu, so das die Deutschsüdmährer hauptsächlich nach Österreich flohen. Zwischen März und Oktober 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung von 548 Pohrlitzer nach Westdeutschland. Das Benes´-Dekret 108, 131 besagte die Einziehung alles privaten und öffentlichen Vermögens der Deutschen. Auch die Kirchen wurden enteignet. Im berüchtigten Brünner Todesmarsches kamen viele Deutschsüdmährer durch Seuchen und Exzesse ums Leben. Eine Aufarbeitung der schrecklichen, unmenschlichen Geschehnisse wurden in Tschechien bis heute nicht aufgearbeitet. Die in Österreich befindlichen Bewohner wurden bis auf 200 Personen nach Westdeutschland überführt.
Ein 1931 erstelltes Kriegerdenkmal wurde nach 1945 von den Tschechen zerstört. Der jüdische Friedhof und ein Kriegerdenkmal der jüdischen Gemeinde sind heute Sehenswürdigkeiten der Stadt.