Marzahn – Parkfriedhof OdF

 

Marzahn – Parkfriedhof Opfer des Faschismus

Bericht und Bilder von Thomas

Gedenkstein gefallener italienischer Soldaten des Zweiten Weltkriegs

Auf Initiative der Italienischen Botschaft in Berlin wurde ein Denkmal für die Italiener errichtet, die an der Seite der Alliierten gefallen sind. Dieser Gedenkstein befindet sich in der Abteilung 18, nahe dem Gedenkstein der Roten Matrosen.

Kriegsgräberfeld NS-Opfer

Rechts vom Hauptweg gegenüber der Urnengemeinschaftsanlage hinter Wacholderhecken steht der OdF-Gedenkstein mit einer ehrenden Inschrift. In 46 Einzelgräbern ruhen aktive Widerstandskämpfer gegen den Faschismus. Es handelt sich um vier Frauen und 42 Männer, die als politische Häftlinge zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Plötzensee ermordet wurden. Nach der Hinrichtung mit Strick oder Fallbeil wurden sie verbrannt und ihre Urnen in dieser Abteilung beigesetzt. Das auf der Spitze stehende rote Dreieck symbolisiert die Markierung für politisch Verfolgte, wie es in den Konzentrationslagern als Kennzeichen eingesetzt wurde.

„46 Menschen starben, damit wir leben“

Gedenkanlage Sinti und Roma

Rechts des verlängerten Hauptweges im hinteren Friedhofsteil zum Ausgang Raoul-Wallenberg-Straße wurde 1986 ein Denkmal für Sinti und Roma aufgestellt. Es besteht aus einem bearbeiteten Findling und wurde vom Bildhauer Jürgen Raue geschaffen. Er steht inmitten des extensiv belassenen Gräberfeldes. 2006 wurde davor noch eine steinerne Texttafel hinzugefügt. Die verschiedenen Inschriften lauten:

„Vom Mai 1936 bis zur Befreiuung unseres Volkes durch die ruhmreiche Sowjetarmee litten in einem Zwangslager unweit dieser Stätte Hunderte Angehörige der Sinti. Ehre den Opfern.“

– Inschrift

„Auf einem ehemaligen Rieselfeld nördlich dieses Friedhofs richteten die Nazis im Vorfeld der Olympischen Spiele 1936 einen „Zigeunerrastplatz“ ein, auf dem Hunderte Sinti und Roma gezwungen wurden zu leben. Zusammengepfercht in düsteren Baracken fristeten die Lagerbewohner ein elendes Dasein. Harte Arbeit, Krankheit und Hunger forderten ihre Opfer. Willkürlich wurden Menschen verschleppt und verhaftet. Demütigende rassenhygienische Untersuchungen verbreiteten Angst und Schrecken. Im Frühjahr 1943 wurden die meisten der „Festgesetzten“ nach Auschwitz deportiert. Männer und Frauen, Greise und Kinder. Nur wenige überlebten.“

Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Zwangsarbeit 1939–1945

Dieses Denkmal wurde am 27. Januar 2004 geweiht und erinnert an die Verstorbenen von mehreren Tausend Zwangsarbeitern. Er hat die Form einer Stele mit einem Sockel, auf der Säule kniet eine bronzene Figur in trauernder Haltung. Die Skulptur wurde von dem Bildhauer Michael Klein gestaltet. Allein in Marzahn befanden sich 27 Lager mit als Ostarbeitern bezeichneten Menschen aus der Sowjetunion, Polen und der Tschechoslowakei, hinzu kamen Zwangsarbeiter aus Italien, Belgien, den Niederlanden und anderen Ländern Europas. Die Deutsche Reichsbahn beschäftigte die meisten Zwangsarbeiter, sie hatte sieben Lager in Marzahn-Hellersdorf. Für den Generalbauinspektor Albert Speer waren Bauarbeiter in ganz Berlin tätig. Die Gedenksäule befindet sich im hinteren Friedhofsteiles direkt rechts vom Hauptweg in der Abteilung 23. Auf ihrem prismatischen Sockel mahnt folgende Inschrift:

„Zur Erinnerung an die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie ihre Kinder aus vielen Ländern Europas 1939 bis 1945“

– Inschrift

Bereits seit den frühen 1950er Jahren existierte ein Denkmal für die Opfer der Vereinten Nationen, das in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wegen des schlechten Zustandes abgetragen wurde. Auf einer großen Rasenfläche vor dem neuen Denkmal sind sowohl in Einzelgräbern als auch in Massengräbern viele Tausend Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter bestattet. Soweit bekannt, sind alle Grabplatten mit den Namen und den Lebensdaten versehen. Es lässt sich ablesen, dass noch im Herbst 1945 Menschen an den Folgen der schweren Arbeit verstorben sind.

Gedenkstein für 20 polnische Zwangsarbeiterinnen

Bei einem Bombenangriff 1943 im Wedding kamen 100 Kinder und 20 polnische Frauen zwischen 14 und 21 Jahren ums Leben. Für diese jungen Frauen wurde 2004 der Stein auf Initiative von ehemaligen Kolleginnen aus Łódź errichtet, die ebenfalls Zwangsarbeiter in Berlin waren. Diese Grabfläche in der Abteilung 19 ist unweit des hinteren Eingangs vom S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße gelegen.

Ausländisches Kriegsopferfeld

In der Abteilung U 3 befinden sich 45 ausländische Kriegsopfer in einem Gräberfeld.

Quelle: Wikipedia.de