Nichel

 

Gemeinde Mühlenfließ – OT Nichel

Bilder von Thomas  Gefallenendenkmäler Berlin/Brandenburg

Gedenkanlage

Ortschaft ca 50 Kilometer südwestlich von Berlin. Ein Gedenkstein erinnert an das Massaker von 127 italienischen Kriegsgefangenen am 23 April 1945 durch eine noch nicht ermittelte militärische deutsche Abteilung. Die Opfer waren Soldaten, die die Nazis nach dem Waffenstillstand am 8. September 1943 entwaffnet, nach Deutschland abgeschleppt und in einem Lager interniert hatten. Sie leisteten  für zwei nahe gelegene Munitionsfabriken Zwangsarbeit. An einem der letzten Kriegstage – während die Rote Armee sich anschickte, die Stadt Treuenbrietzen zu stürmen – wurden sie von deutschen Militärs abgeführt. Vor einer Sandgrube bei der Unterführung der Bahnlinie Wittenberg-Potsdam, wurden sie erschossen. Vier von ihnen überlebten wie durch ein Wunder und waren Zeuge des Massakers. Die Toten wurden zuerst provisorisch am Ort der Erschießung begraben. Anschließend wurden sie exhumiert und auf dem Friedhof von Nichel bestattet. Später wurden die Opfer – unter Mitwirkung des italienischen Geistlichen Luigi Fraccari – nach Berlin überführt und auf dem Waldfriedhof Zehlendorf bestattet. (Siehe folgendes). Ihres Schicksals wird jedes Jahr am Befreiungstag, dem 25. April, durch die Italienische Botschaft, die Kommune von Treuenbrietzen, sowie durch kulturelle und politische Gesellschaften feierlich gedacht.

Textquelle: situs.it