Ludwigslust

 

19288 Ludwigslust

Ludwigslust ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Stadt besteht neben der Kernstadt aus den eingemeindeten Dörfern Hornkaten, Niendorf/ Weselsdorf. Auf Beschluss der Gemeinderäte kamen ab 2005 die vormals selbständigen Gemeinden Glaisin und Kummer hinzu.

3 Kriegsgräberstätten mit 882 Toten

Grabower Allee

Ehrenfriedhof mit Ehrenmal.
In 176 Gemeinschafts-und Einzelgräbern wurden Soldaten und Offiziere der Roten Armee beigesetzt, die in den Frühjahrskämpfen 1945 westlich der Stadt gefallen sind.

Quelle: wikipedia
Militärgeschichte 1837 bis 1992

1837 wurde die 2. Eskadron unter Rittmeister Bernhard von Schack von Grabow nach Ludwigslust verlegt und in der Kaserne Louisenstraße untergebracht. Schon 1838 erfolgte die Verlegung der Mecklenburg-Schweriner Dragoner unter Führung von Generalmayor Ernst von Pentz. Das östlich vom Zentrum gelegene Garnisonsgelände wurde Standort der Dragoner. 1841 wurde das Regiment auf vier Eskadrone erweitert und umfasste 19 Offiziere, vier Ärzte, 40 Unteroffiziere, 13 Trompeter, 280 Dragoner und 313 Pferde, dazu noch der Quartiermeister, der Sattler und der Schmied. Quartier bezog man in den Kasernen und Häusern der Louisen-, Nummern-, Sand- und Mauerstraße sowie im Marstall. Neue Kasernen, neue Kantinen, neue Häuser und neue Stallungen entstanden. Später folgten unter anderem eine Schwimmanstalt am Kanal und drei Reitbahnen.

1848 wurde die Hälfte des Regiments im Krieg zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark eingesetzt. 1866 kämpften die Dragoner im Preußisch-Österreichischen Krieg auf der preußischen Seite. Sie erhielten 1867 die Bezeichnung Großherzogliches 1. Mecklenburgisches Regiment Nr. 17 und hatte nun fünf Eskadrone. 1870/71 kämpfte die Truppe im Deutsch-Französischen Krieg. 1914 wurden die Dragoner im Ersten Weltkrieg zuerst im Westen und ab 1915 im Osten eingesetzt. 1919 erfolgte die Auflösung des Regiments, deren Reste im Reichswehr-Kavallerie-Regiment Nr. 19 (später Reiterregiment 14, ab 1936 Kavallerie-Regiment) aufgingen. 1929 und 1939 wurden neue Kasernen und Stallungen erstellt. Im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Umwandlung zur Divisions-Aufklärungsabteilung mit diversen Einsatzorten.

Von 1945 bis 1992 war die Garnison Ludwigslust Standort von sowjetischen Truppen, die Pioniere einer Mot-Schützen-Division waren hier stationiert. Fahrzeugschuppen, Gerätehäuser, Waschrampen, Tankstellen etc. entstanden. Heute befindet sich hier ein Erweiterungsgebiet des Stadtzentrums mit Läden, Büros, einer Stadthalle und Wohnungen.

Am 22. Februar und am 18. März des Jahres 1945 wurde Ludwigslust durch amerikanische Fliegertruppen bombardiert. Ziel waren vor allem die Bahnanlagen. Beim ersten Angriff starben etwa 150 Einwohner.

-Gefallenendenkmal 1914/18 des Meckl. Jägerbataillons Nr. 14 mit Bronzefigur von Bildhauer Hugo Berwald, gegossen 1915, enthüllt 1922, erhalten
-Gefallenendenkmal 1914/18 des Meckl. Dragonerregiments Nr. 17 mit bronzener Figur eines Meldereiters von Bildhauer Emil Cauer, 1932 errichtet, 1946 zerstört
-Das Ehrenmal auf dem Schloßvorplatz Am Bassin für 200 Opfer des KZ Wöbbelin, 1951 von dem Künstler Herbert Bartholomäus entworfen
-Gedenkstein aus dem Jahre 1945 auf dem Friedhof der Evangelisch-Lutherischen Stadtkirche für 116 namentlich bekannte und 112 unbekannte Häftlinge des KZ Wöbbelin
-Gedenkstein aus dem Jahre 1962 auf dem Areal des ehemaligen Jüdischen Friedhofs zur Erinnerung an die Opfer der Shoa

Aus Zirkulons Reisebericht:
Wir finden uralte Gräber auf denen der Name Tresckow steht, ob die wohl was mit der Familie von Tresckow zu tun hatten? Es gehen uns die merkwürdigsten Fragen durch den Kopf. An einer anderen Stelle steht ein riesiges Kreuz dessen Inschrift nur noch mühsam zu entziffern ist. Wir wollen versuchen dies auf den Bildern zu entziffern. Möglicherweise ist dies ein Massengrab aus dem Ersten Weltkrieg, wir folgern dies aus dem Umstand dass ein Grabstein, welcher vor dem Kreuz abgelegt ist, auf die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges hinweist. Ein paar Bilder geknipst und unsere Erkundung wird fortgesetzt. Ein paar einzelne Grabstätten lassen sich noch finden und auch mehrere Erinnerungstafeln oder -kreuze die auf gefallene Familienmitglieder verweisen. Ich mache noch ein paar Ablichtungen des Ägyptischen Tores welches mir noch vor die Kamera kam. Hier auf dem Friedhof sind wir nicht an der richtigen Adresse.

Russischer Friedhof und Gräber in Ludwigslust

Reisebericht vom 13.07.2008
Wieder ins Fahrzeug und weiter geht es zu unserem eigentlichen Zielort.
In Ludwigslust angekommen gibt es einen kleinen Snack (Imbiss), genauer, uns knurrt der Magen furchtbar. Mit Brötchen sowie Wurst und Käse wird dem Knurren begegnet.
Infos von Ulla besagten dass in LWL ( LWL = Kfz Kennzeichen von Ludwigslust ) drei Friedhöfe mit über 800 Gefallenen vorhanden sein sollen, auf Einzel- und Massengräber verteilt. Wir fahren auf´s Geratewohl durch den Ort, da wir natürlich keine weiteren Recherchen oder eventuelle Adressen der Friedhöfe auch nur versucht haben im Netz der Netze zu erkunden. Trotz der wenigen Vorabinformationen finden wir auf Anhieb den ersten Friedhof. Auf Schilder mit Hinweisen zu Kriegsgräberstätten hoffen wir vergebens.
Nun gut, wir gehen los und erkunden unser neu gefundenes Terrain. Wir finden uralte Gräber auf denen der Name Tresckow steht, ob die wohl was mit der Familie von Tresckow zu tun hatten? Es gehen uns die merkwürdigsten Fragen durch den Kopf. An einer anderen Stelle steht ein riesiges Kreuz dessen Inschrift nur noch mühsam zu entziffern ist. Wir wollen versuchen dies auf den Bildern zu entziffern. Möglicherweise ist dies ein Massengrab aus dem Ersten Weltkrieg, wir folgern dies aus dem Umstand dass ein Grabstein, welcher vor dem Kreuz abgelegt ist, auf die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges hinweist. Ein paar Bilder geknipst und unsere Erkundung wird fortgesetzt. Ein paar einzelne Grabstätten lassen sich noch finden und auch mehrere Erinnerungstafeln oder -kreuze die auf gefallene Familienmitglieder verweisen. Ich mache noch ein paar Ablichtungen des Ägyptischen Tores welches mir noch vor die Kamera kam. Hier auf dem Friedhof sind wir nicht an der richtigen Adresse.
Bilder vom alten Friedhof in Ludwigslust

Da wir wissen dass es hier auch einen russischen Kriegerfriedhof gibt, zumindest steht es so in unserer Liste, wollen wir versuchen diesen ausfindig zu machen. Wir fahren also Richtung Grabow, kommen in die nächste Ortschaft und stellen fest, dass wir wohl an dem Friedhof bereits vorbei sind. Wir kehren um, halten an einer Tankstelle an, Ronny erkundigt sich nach unserem Ziel und erhält keine uns zusagende Auskunft, zu jung die Dame und mit dieser Materie natürlich nicht vertraut, wie auch, der letzte Krieg ist doch schon fast vergessen. Wir fahren weiter in die Richtung wo wir hergekommen sind. Plötzlich sehe ich Grabsteine, etwas im Hintergrund, ein ganz schmales Grundstück und sehr schlecht von der Straße zu sehen. Wieder kein Hinweis zu entdecken, laut eines Passanten sollte doch ein Kreuz von der Straße aus zu sehen sein. Egal, wir fahren in eine Seitenstraße und parken das Fahrzeug. Über ein völlig verwildertes Grundstück, ich habe eine kurze Hose an und laufe in Klapperlatschen, nähern wir uns dem Friedhof. Er ist eingezäunt und wenn wir dort rauf wollen müssen wir entweder den ganzen Weg zurück oder über den Zaun. Ronny nimmt die zweite Variante, ich suche einen anderen Weg, finde aber weder eine Lücke noch eine Möglichkeit bequemer an den Ort unseres Begehrens zu gelangen. Ich befestige die Kamera sicher am Zaun, suche mir an einem Baum einen Ast aus an dem ich mich „hinüber schwingen“ kann. Das dürfte bei einem alten, gut einhundert Kilo schwerem Kerl wie ich es bin lustig ausgesehen haben. Ronny kann sich eine spitze Bemerkung nicht verkneifen: Wenn mich die Grün-Weißen mal jagen sollten, würde ich wohl nicht mehr weg kommen……. Was soll ich da antworten, Recht hat er.

Wir sind also auf eine unschöne Art und Weise auf dem Friedhof gelandet, wenigstens hat´s niemand gesehen und der Zaun ist durch uns auch nicht beschädigt worden.
Eine gepflegte Anlage erwartet uns. Wir fotografieren Grab für Grab, auf einigen wiederholen sich die Inschriften, wir vermuten dass hier unbekannte Tote zur letzten Ruhe gebettet wurden. Diese Grabsteine bannen wir nicht alle auf „Zelluloid“, da sie sich wiederholen und ich das nicht veröffentlichen möchte. Fertig mit Fotografieren, treten wir den Rückzug an.
Russischer Friedhof und Gräber in Ludwigslust

Ronny weist mich auf das riesige Denkmal hin, welches ich beim Vorbeifahren schon bemerkte, aber nicht ablichtete da keine Parkmöglichkeit in der Nähe war bzw. ich mich falsch eingeordnet hatte. Wir beschließen dort zu Fuß hin zu gehen und Bilder zu machen. Klick, klick, klick…. als ich näher heran gehe und auch die bronzenen Tafeln noch verewigen möchte fällt mir auf, daß wir hier kein Denkmal ablichteten sondern einen Meilenstein. Das ist mir auch noch nicht unter gekommen, jetzt verstehe ich aber woher der Begriff Meilensteine kommt, es gab und gibt sie tatsächlich. Das war zumindest mir nicht bekannt, jedenfalls nicht in dieser Art und Größe.
Der riesige Meilenstein

Wir versuchen, da wir nicht wieder über das völlig verwilderte Grunstück zurück latschen möchten, das Auto wieder zu finden. Dabei stelle ich fest dass Ronny recht hatte und wir uns einen Umweg hätten sparen können. Einige hundert Meter bevor wir dann tatsächlich in Richtung Fahrzeug gingen, wollte er bereits rechts abbiegen was in diesem Fall die Strecke reichlich verkürzt hätte. Da ich aber wieder meinen Dickschädel durchsetzen mußte liefen wir an einem Kleingartenverein vorbei, durch ein Waldstück, wo wir glücklicherweise die Abzweigung in der richtigen Richtung beschritten und erst dann waren wir wieder auf dem richtigen Weg.