89611 Obermarchtal
Der Soldatenfriedhof Obermarchtal befindet sich etwa 15 km südwestlich von Ehingen.
Über die Anfänge dieses historischen Friedhofes ist nur wenig bekannt. Die Entstehung liegt wohl Jahrhunderte zurück. Er wurde auch als „Friedhof der Fremden“ genannt. Hier sollen viele Soldaten ihre letzte Ruhe gefunden haben. Ein Grund ist wohl die bedeutende Heerstraße die entlang der Donau Richtung Westen führte. Zum ersten Mal wurde Friedhof erwähnt nach der Französischen Revolution und den Napoleonischen Kriegen.
Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges diente Prämonstratenserkloster, heute Schloss Marchtal, als Kriegslazarett. Die hier Verstorbenen wurden ebenfalls auf dem Friedhof der Fremden beigesetzt. Aus dem Zweiten Weltkrieg sind 20 Tote namentlich benannt.
Am Eingang zum Friedhof stehen 2 Wachhäuschen und gleich nebenan steht die Gedenksäule „Phönix aus der Asche“.
Eine Inschrift lautet:
AUS IHRER GRABKAMERADSCHAFFT ERWACHSE EIN NEUES EUROPA IN WÜRDE UND FREIHEIT
Eine andere Inschrift:
GLEICHES LOS – GLEICHES GRAB
Darunter stehen noch folgende Sätze:
Über eintausend Soldaten Europäischer Völker aus Kriegen zweier Jahrhunderte –
Die meisten verstarben 1814, 15 im Spital zu Obermarchtal
In den zwei Weltkriegen kamen 27 Deutsche Gefallene hinzu,
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge schuf ihnen 1954 dies Ehrenstätte.
Auf dem französischen Gedenkstein stehen die Worte:
HIER RUHEN VERBUNDEN IM FRIEDEN UND DES TODES SOLDATEN AUS ALLEN TEILEN EUROPAS
Levevre Jean Loius von französischen Verviers Aisne verschieden durch Verwundung in Obermarchtal am 22.5.1800
Tronch Josef Reiter in der großen Franz.Armee, 2.Reg., Im Kampf tödlich verwundet in Obermarchtalam 11.8.1806.
Der Stein wurde zum Andenken an all die unbekannten Franzosen durch das 96.Bataillon du Genie 5 der franz.Armee am 20.2.1946 gestiftet.
In die Datenbank sind eingetragen.
1.Weltkrieg 8 Namen dav. 1 in Untermarchtal
2.Weltkrieg 18 Namen