Advent Kirche

 

Berlin-Prenzlauer Berg

Advent-Zachäus Kirchengemeinde, Danziger Straße 201-203

Bericht und Bilder von Thomas Gefallenendenkmäler Berlin/Brandenburg

Gedenktafel 1914-1918

Die Kirche musste im ersten Weltkrieg die mittlere und große Bronzeglocke, für das „Amt für Kriegsmaterial“ am 01. März 1917 abgeben. Am 30. November 1924 wurden zwei neue Glocken, diesmal aus Eisenhartguss eingeweiht. Die Große Glocke mit 1343 Kg trug dann die Inschrift:

Ehre sei Gott in Höhe
In blutiger Not war´s eisern Gebot
Die Bronzeglocken von 1910
wurden 1917 dem Vaterland geopfert.
 

Die Kirchengemeinde hat über 600 Gemeindeglieder im Weltkrieg verloren. Ihnen wurde an der Wandseite links und rechts von der Apsis am 27. August 1922 Gedenktafeln errichtet. In den spitzbogischen Wandnischen, wurden vom Prof. August Oetken die Namen gestaltet und aufgemalt. Zum Ende des zweiten Weltkrieges kam es hier zu Kampfhandlungen und Fliegerangriffen. Dadurch wurde die Kirche sehr stark beschädigt. Nach dem Wiederaufbau gab es die Gefallenentafeln nicht mehr.

Gedenken 1939-1945

Auch im zweiten Weltkrieg mussten die kleine Kirchenglocke geopfert werden. Am  19. Mai 1941 fand aus Anlass der Ablieferung diese Glocke, eine Opferfeier in der Kirche statt. Die Kirche wurde ab 1943 durch Brandbomben, ab 1944 durch Sprengbomben sehr stark beschädigt. Der wiederaufbau erfolgte ab 1949 die Kirche konnten 1952 neu Eingeweiht werden. Im Kirchenvorraum wurde am 20. April 1962 eine Sandsteintafel eingeweiht.

Inschrift:

Wenn doch auch Du erkennst
zu dieser deiner Zeit
Was zu deinem Frieden dient.
Aber nun ist´s vor deinen Augen verborgen
Lukas 19.42
 
Dem Gedenken der Opfer
Zweier Weltkriege
 
 

Dieser Tafel gegenüber wurde 1968 das alte Kruzifix, welches vor dem Krieg auf dem Altar stand angebracht. Das bronzene Kreuz, welches äusserlich Vergoldet wurde. Nach Aussagen alter Gemeindemitglieder, stammte manches Gold von Trauringen der Witwen des im zweiten Weltkrieg gefallenen Ehemännern. Nun soll hier die Gedenktafel und das Kruzifix, an die Kriege mit all dem Leid und der Zerstörung erinnert werden.

Auch das Anbringen der Tafel war kein zufall. An dieser Stelle soll wohl bis 1945 eine Tafel an Fritz Hellmann erinnert haben. Er war im ersten Weltkrieg in einer Jagdfliegerstaffel mit Herman Göring. Später ein Anhänger der NS-Bewegung. Im zuge der Reichspräsidentenwahl 1932 kam der SA-Scharführer bei einer Auseinandersetztung durch ein Bauchschuß ums Leben.

Quelle: Informationen sind von der Kirchengemeinde