Rudow Dorfkirche

 

Berlin-Rudow Dorfkirche, Köpenicker Straße 187

Bericht und Bilder von Thomas Gefallenendenkmäler Berlin/Brandenburg

Für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde links neben dem Altar eine Gedenktafel angebracht. Im April 1945 ist die Kirche durch ein Bombentreffer stark beschädigt, warscheinlich ging auch hier die Tafel abhanden. Als die Kirche nach der Zerstörung wieder aufgebaut wurde, gab es eine Pieta zum Gedenken an die Kriegsopfer. Dieses Reliefbild, trägt die Jahreszahlen 1914 und 1939 welche die Kriegsbeginne erinnert. Die gußeiserne Pietà ist vom Künstler Gerhard Schreiter erschaffen worden. Der Gemeindekirchenrat wollte bewußte die Darstellung der üblichen Ehrenmale vermeiden und tiefer gehen. Die weinende Maria steht für alle Mütter und Frauen, die den Verlust ihrer Söhne und Männer zu beklagen haben. Auch die Kirchenglocken tragen eine Geschichte des Krieges. Im Ersten Weltkrieg mussten zwei Glocken abgegeben werden, die älteste von 1732 konnte behalten werden. Ab 1928 geb es wieder drei Glocken, die zwei neu gegossenen tragen folgende Inschrift:

Ein Opfer des Krieges war sie, die vor mir ertönte;
Frieden verkünden möcht stets mein Geläute!
Nahet euch zu Gott, so nahet er sich zu euch.
Berlin-Rudow im Winter 1927/1928
 

Nun im Zweiten Weltkrieg sollte die ältere Glocke abgeliefert werden, dies geschah am 29. August 1942. Alle Glocken mussten abgeliefert werden, jedoch wurde die älteste Glocke in der Sammelstelle in Blankenese am 02.09.1949 enteckt. Nun konnte der Gemeinde wieder geliefert werden. Die zwei neuen Glocken tragen am unteren Rand folgende Inschrift:

Für Rudow gegossen im Jahre 1958
Zwei vor mir nahm der Krieg, die erste 1914/1918,
die zweite 1939/1945. Der Herr hats gegeben,
der Herr hats genommen, der Name des Heern sei gelobt.