Kreisfreie Stadt: HAGEN

 

Verwaltungssitz: 58095 Hagen, Rathausstraße 11

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Auf 19 Kriegsgräberstätten im Stadtgebiet von Hagen ruhen insgesamt 3.396 Tote
aus beiden Weltkriegen. Die größten Anlagen befinden sich in Altenhagen,Delstern, Haspe, auf dem Remberg und in Vorhalle.

Bei den Toten aus dem Ersten Weltkrieg handelt es sich um Verstorbene aus den
Hagener Lazaretten. Die Kriegsgräberstätte ist in Kreuzesform angelegt.

Im Zweiten Weltkrieges wurde Hagen mit zum Kernpunkt des sogenannten
Ruhrkessels. Mit seinen Industrieanlagen (z.B. VARTA-Werk, das u.a. Batterien
für U-Boote herstellte) und Verkehrsknotenpunkten der Eisenbahn in und um die
Stadt (Vorhalle, Hengstey, Heubing, Eckesey) galt Hagen schon bald nach
Kriegsbeginn in Erwartung von Fliegerangriffen als „Wartegau“. Hagen wurde von
60 registrierten Luftangriffen heimgesucht, darunter vier Großangriffe, und
zwar am 1. Oktober 1943, 2. Dezember 1944, 28. Februar 1945 und am 15. März
1945. Wie viele Menschen bei den Bombardements, bei denen u.a. auch Napalm
eingesetzt worden sein soll, ihr Leben verloren, ist nicht genau bekannt. Unter
ihnen befanden sich auch zahlreiche Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter – vor
allem aus Osteuropa -, die, wie vielerorts im damaligen Deutschen Reich üblich,
in rüstungswichtigen Betrieben, in der Landwirtschaft oder zu Festungs- und
Instandsetzungsarbeiten eingesetzt worden waren.
Viele Menschen suchten in Bunkern und im Goldberg-Tunnel in Hagen-Wehringhausen
Schutz vor den Bomben.

Den wohl schwersten Luftangriff erlebte die Stadt am 15. / 16. März 1945. Die
Innenstadt wurde nahezu vollständig zerstört, den Wohngebieten in den Vororten
erging es fast genauso. Augenzeugen berichten, wie einsam der Turm der
Lutherkirche aus dem Chaos herausgeragt hätte und seine Eisenkonstruktion bis
zur Turmspitze glühend rot gewesen sei, wie „ein zum Himmel zeigendes Mal“. Bei
einem Angriff auf einen Munitionszug in Eckesey wurden sowjetische
Kriegsgefangene, die im Arbeitseinsatz am Bahndamm waren, getötet.
Zu den schrecklichsten Ereignissen des nächtlichen Angriffes zählt insbesondere
der Zufallstreffer einer Sprengbombe mit Verzögerungszünder, die in eine
Seitenwand des überfüllten Hochbunkers in der Körnerstraße eindrang und im
Innern des Stahlbetonwerkes explodierte. Keiner kennt die wirkliche Zahl der
Opfer. Es soll die verlustreichste Bunkerkatastrophe auf dem europäischen
Kriegsschauplatz gewesen sein.
Die Toten des Angriffes wurden zum Teil in den zerstörten Kirchen aufgebahrt
und am 21. März 1945 mit einer schlichten Gedenkfeier am frühen Morgen – wegen
der ständigen Luftangriffe – auf dem Remberg-Friedhof beigesetzt.

Noch in den letzten Kriegswochen erfolgten auch in Hagen Mordaktionen durch die
Geheime Staatspolizei (Gestapo). Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und
-Zwangsarbeiterinnen sowie politische Gegner wurden u.a. in der Donnerkuhle bei
Hagen – Eppenhausen hingerichtet.

Viele Hagener Opfer des Krieges und der Gewaltherrschaft haben auf dem
Remberg-Friedhof eine letzte Ruhestätte gefunden. Die Mahnung der Opfer fasst
Barbara Dobricks, geboren 1951, in deutliche Worte:

10 Gebote für den Frieden

Wir müssen erkennen, was unser Sinn ist: Leben.
Wir müssen erarbeiten, was jeder braucht: Nahrung.
Wir müssen ermöglichen, was wir nicht entbehren können: Liebe.
Wir müssen ertragen, was wir unter Menschen finden: Widersprüche.
Wir müssen erreichen, was uns voranbringt: Gemeinschaft.
Wir müssen erstreiten, was nicht selbstverständlich ist: Recht.
Wir müssen erwecken, was uns lebendig macht: Fantasie.
Wir müssen erfragen, was wir nicht wissen: Vergangenheit.
Wir müssen erinnern, was wir nicht kennen: Krieg.
Wir müssen erkämpfen, was menschlich wäre: Frieden im Frieden!

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Hagen-Altenhagen

Hagen-Boele (Ev.FH)

Hagen-Boele (Kath.FH)

Hagen-Delstern

Hagen-Haspe

Hagen-Remberg