– Abgerissene Denkmäler

 

Frankfurt (Oder) weist wegen seiner langen Geschichte viele Denkmäler auf. Es gibt neben Bau-, Flächen-, Bodendenkmälern undDenkmalbereichen viele Denkmäler im engeren Sinne. Fast genauso viele sind jedoch auch verlorengegangen; nur von wenigen ist etwas über den Verbleib bekannt.

Bericht und Bilder von Thomas Gefallenendenkmäler Berlin/Brandenburg

Auf Grund des Bedarfs an Metallen durch die Armee wurden im Sommer 1942 das bronzene Reiterdenkmal des Kaisers am Wilhelmsplatz sowie der bronzene Adler auf dem Kriegerdenkmal am Kleinen Wilhelmsplatz entfernt und der Metallreserve zugeführt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit Befehl Nr. 30 vom 13. Mai 1946 des alliierten Kontrollrates die Beseitigung deutscher militärischer und nazistischer Denkmäler und Museen angeordnet. Dabei waren Denkmäler gemeint, die nach 1914 errichtet worden waren. Ausnahmen gab es grundsätzlich für Grabdenkmäler und für Werke großer künstlerischer Bedeutung; diese konnten auf Antrag erteilt werden. Symbole mit dem Reichsadler waren aber zu diesem Zeitpunkt bereits größtenteils beseitigt. Insgesamt wurden für Frankfurt 24 Standorte festgestellt, und zwischen dem 16. Oktober und dem 13. Dezember 1946 wurde die Beseitigung bei neun dieser Standorte durchgeführt. Die Vernichtung ging zum Teil über den eigentlichen Befehl hinaus, und es wurden auch Denkmale zerstört, die vor 1914 errichtet worden waren.

Nicht entfernt wurden die Erinnerungstafeln bei der Artilleriekaserne, die von der Roten Armee genutzt wurde. Die Rote Armee hatte selbst 1951 noch nicht die Inschrift Hindenburg-Kaserne sowie den preußischen Adler entfernen lassen. Nach einer Anfrage durch die Stadtversammlung wurden die Adler mit einem Holzschild bedeckt und die Inschrift unleserlich gemacht. Über den weiteren Verbleib der Erinnerungstafeln ist nichts bekannt.

Sedandenkmal

Für die Gefallenen der Feldzüge von 1864, 1866 und 1870/1871 wurde auf dem kleinen Wilhelmsplatz ein Denkmal errichtet. Am 23. April 1878 gründete sich ein Denkmalkomitee, dessen Aufgabe primär die Beschaffung der benötigten Gelder war. Der Inhaber der Steinmetzwerkstatt Kessel & Röhl in Berlin erklärte sich bereit, das Material für das Denkmal kostenlos zu stellen – unter der Bedingung, dass er den Auftrag zur Ausführung bekommt. Nach unerwartet hohen Spenden entwarf Bauinspektor von Niederstetter ein großzügigerers Werk, als ursprünglich geplant war.

Die Nordseite des Sandsteinsockels, die zur Stadt zeigte, erhielt die Inschrift Den Söhnen Frankfurts, die für das Vaterland starben; auf den übrigen drei Seiten wurden die Namen der Gefallenen festgehalten. Auf dem Sockel befand sich eine 1,10 Meter durchmessende, aus poliertem rotbraunen schwedischen Granit bestehende Säule. Auf halber Höhe wurde diese von einem Bronzefries mit den Ehrenzeichen der Kriege umlaufen. Auf der Spitze der Säule stand mit ausgebreiteten Schwingen ein Bronzeadler. Obwohl es nicht unter den Befehl von 1946 fiel, wurden in dem Jahr aus dem Denkmal alle Inschriften entfernt.

Gefallenendenkmal für das Grenadier-Regiment Nr. 12

Das Denkmal für die Prinz-Karl-Grenadiere befand sich auf den damaligen Hohenzollernplatz, dem heutigen Platz der Einheit. Den Entwurf lieferte der Architekt Otto Peters, die Ausführung lag bei dem Bildhauer Georg Fürstenberg. Es erinnerte an die Gefallenen des 12er-Regiments Frankfurts. Eingeweiht wurde es am 24. August 1924 mit der Rede des vormaligen Divisionspfarrers Jäckel aus Berlin. Generalleutnant von Oven übergab als ältester noch lebender Regimentskommandeur vom Grenadier-Regiment „Prinz Carl von Preußen“ (2. Brandenburgisches) Nr. 12 das Denkmal danach der Stadt. Es zeigt eine Soldatengruppe im Sturmangriff. Nach Berichten wurde es 1946 vom Sockel genommen und im nahen Löschteich versenkt. Anschließend wurde der Löschteich zugeschüttet und der Sockel zertrümmert. Dabei wurden auch die im Sockel enthaltenen Unterlagen beschädigt, welche danach dem Stadtarchiv übergeben wurden. Heute befindet sich am ursprünglichen Platz eine Blumenschale. Pläne von 1991 des Reichsbundes der Kriegsopfer und Hinterbliebenen, das Denkmal zu heben, wurden bisher (2006) nicht umgesetzt.

Gefallenendenkmal des Leib-Grenadier-Regimentes Nr. 8 (Deutsch-Französischer Krieg)

Hier ist ein Bild des Denkmals Von der Seite www. großer-generalstab.de

Für die gefallenen 329 Soldaten und 29 Offiziere des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/1871 wurde am Sonntag, 27. Oktober 1872, ein Kriegerdenkmal eingeweiht. Das Denkmal, das sich im Lennépark befand, wurde von Dr. Löwenstein, dem Oberprediger, eingeweiht. Das Denkmal war in der Form eines Obelisken gestaltet, auf dessen Sockel sich eine Kupferplatte mit den eingravierten Namen der Soldaten und Offiziere befand. Alle Namen und Hinweise wurden 1946 entfernt, obwohl der Befehl von 1946 dieses Denkmal gar nicht mit einbegriffen hatte. Drei Jahre später wurde das Denkmal dann vollständig geschleift, die im Sockel gefundenen Dokumente wurden dem Stadtarchiv übergeben.

Gefallenendenkmal des Leib-Grenadier-Regimentes Nr. 8

An die Gefallenen vom Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8 im Ersten Weltkrieg erinnerte das Denkmal, das von Prof. Lederer entworfen und dessen Schüler, dem Architekten und Bildhauer Adolph Dahl (* 1886) aus Stettin, geschaffen wurde. Die feierliche Einweihung, zu der tausende Einwohner Frankfurts gekommen waren, fand am 10. Mai 1925 statt

Paten und Traditionskameradschaften

Einige Denkmäler wurden für militärische Einheiten errichtet, welche selbst nicht in Frankfurt stationiert waren, aber durch Kameradschaften mit der Stadt verbunden waren.

Für die gefallenen Soldaten des Feldartillerie-Regiments 2 Brdbg. Nr. 8 wurde am 31. Juli 1921 im Vorgarten der Artilleriekaserne ein Denkmal eingeweiht.

Für die Gefallenen des 1. Posenschen Feldartillerieregiments 20 erfolgte ebenfalls im Vorgarten des Artilleriekaserne die Einweihung eines Denkmals am 5. November 1922.

1925 wurde das Denkmal für die Gefallenen des Niederschlesischen Fuß-Artillerie-Regiments Nr.5 eingeweiht.

 

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