Kriegsbriefe gefallenen Studenten

 

Kriegsbriefe gefallener Studenten 1939-1945

Beitrag von Thomas Potsdamer-Ehrenmale.de

Herausgegeben von Walter Bähr und Dr. Hans W. Bähr in Gemeinschaft mit
Dr. Hermann J. Meyer und Dr. Eberhard Orthbrandt in Tübingen und Stuttgart, 1952
 

Einleitung

Aus 22.000 gesammelten Kriegsbriefe gefallener Studenten sind die eigensten ausgesucht worden, etwa wie man aus vielen Farben die reinsten zum Bilde wählt: von jeder Tönung ist eine genommen, in ihr treten alle anderen, übergangenen ins Licht.

Keiner dieser Briefe ist mit dem Blick auf die Öffentlichkeit geschrieben. Sie sind Zeugnisse der Zwiesprache zwischen Menschen, die an die letzten grenzen der Bewährung geführt wurden. Und so sind sie, die keine Wirkung suchen um sich bis zum tragischen Monolog, zur Zwiesprache mit Gott steigern, voll erschütternder Wahrhaftigkeit.

Über diese Schreiber hatte, als sie den Bleistift ergriffen, schon der Tod die Hand erhoben. Als hätte ihre Seele es gespürt, so reift ihnen das Wort zum Bekenntnis. Ihr Tun und Kämpfen drohte ohne Furcht zu bleiben, so öffnete sich um so weiter die Blüte des Geistes. Was der Mensch ist, wonach die Philosophen fragen, was die Künstler zu deuten versuchen – diese wissen es auf einmal und sagen es in einer Sprache, die, zugleich bescheiden und gehoben, die heilig nüchterne Sprache der Manneswürde ist.

Die meisten von ihnen ruhen in verschollenen Gräbern in fremder Ferne. Wir können sie in unseren Herzen bergen, wenn wir auf ihr Vermächtnis hören. Es steht groß und antwortheischend über unsere Zeit.

Die Namen werden in die Datenbank eingepflegt.